Dienstag, 7. Dezember 2010

Weihnachtsbäckerei

Dieses Jahr gibt es leider nicht viel selbstgebacktes Weihnachtsgebäck, denn ich war in den letzten Wochen viel unterwegs und mein Seminarkalender war bis Mitte Dezember gut gefüllt.

Heute habe ich mich dann doch noch durchgerungen Vanillekipferl zu backen und aus diesen wurden dann TONKA-KIPFERL.

Ich habe die Plätzchen statt mit Vanillezucker und Puderzucker, mit dem Tonka-Zucker bestreut.
Tonka-Kuschelzucker (weitere Ideen dazu findet ihr hier)

150 gr Rohrohrzucker
10 Tropfen Tonkaextrakt
8 Tropfen Kakaoextrakt
5 Tropfen Vanilleextrakt
evtl. 3 Tropfen Mandarine rot und einen Tropfen Zimtrinde
zum Süßen von Cappuccino, Tee, Waffeln, Plätzchen

Vanillekipferl

100 g gemahlene Haselnüsse
210 g kalte Butter
70 g Zucker
280 g Mehl

alles zusammen gut durchkneten, eine Stunde kalt stellen, dann aus dem Teig etwa 2 cm dicke Rollen formen. Teigrollen in ca. 1 cm dicke Scheiben aufschneiden und daraus die Kipferl zwischen den Händen rollen. Bei 180 ° C im Backofen ca. 10 Minuten goldgelb backen.
Tonka-Kuschelzucker mit Puderzucker mischen und über die heißen Kipferl mit einem Sieb dick streuen.

Diese Mischung schmeckt auch wunderbar auf dem  
Russischen Apfelkuchen
250 g Magarine
200 g Zucker
4 Eier
125 g gemahlene Nüsse
1 Tl Zimt oder 2 Tropfen Zimtrindenöl
3 Tropfen Zedratöl
2 Tropfen Tonka
50 g Kakao
250 g Mehl
1 Pck. Backpulver
3 - 4 grob geraspelte Äpfel

bei 180 ° C ca. 60 Minuten backen
vor dem Servieren mit dem Tonka-Puderzuckergemisch bestreuen.

Auch auf heißen Waffeln ist diese Zuckermischung ein Genuss......hhhhhhmmmmmmmmm

Dienstag, 28. September 2010

Parfum-Museum in Deutschland

Parfum-Museen sind im Gegensatz zu Frankreich, in Deutschland eher eine Seltenheit.

Ein sog. Duft-Museum befindet sich in Köln im Farina Haus. Johann Maria Farina (1685-1766), Parfumeur, arbeitete bis 1760 in diesem Haus und gilt als der Erfinder des "Eau de Cologne".

Zu sehen ist die Geschichte des Flakons, die Gewinnung der Essenzen, neue Erkenntnisse über das Riechen, ... .

In Mehlingen-Baalborn gibt es ein kleines Parfuem-Museum auf dem Gelände der Grün Parfüm & Kosmetik Fabrikation. Eine Duftorgel, Alambic, Rohstoffe, alte Flakons, ... sind zu bestaunen. Die Räume wurden in Anlehnung an den Film "Das Parfum" gestaltet.

Sonntag, 26. September 2010

Teebaum-Öl wirkt gegen allergische Erscheinungen


Teebaum-Öl wird seit Jahren von diversen Behörden und Politikern misstrauisch beäugt, fast verfolgt und ist immer wieder von Verboten bedroht, weil es angeblich so ein starkes Allergie-Potenzial hat. Das gilt jedoch entsprechend langjähriger Erfahrungen nur für alte/oxidierte und verfälschte Teebaumöle (die leider allzu oft verkauft werden).
In einer aktuellen schwedischen Studie wurde das australische "Wunder-Öl" mit gängigen Hautmedikamenten verglichen, um unangenehme Erscheinungen von allergischen Hauterkrankungen zu mildern. Es musste gegen L-Menthol, Ichthammol, Clobetason-Butyrat, Zinkoxid und auch ein mittelstarkes Kortisonpräparat antreten, um eine Kontaktdermatitis und Juckreiz zu lindern. Obwohl (viel zu hoch dosiert!) Teebaumöl 20- und 50%-ig eingesetzt wurde, konnte es die allergische Dermatitis um 40,5 Prozent reduzieren. Clobetason-Butyrat schaffte 23,5 Prozent Besserung, Zinkoxid schaffte 17,4 Prozent. Ichthammol reduzierte die histamininduzierte Rötung um 19,2 Prozent, Zinkoxid um 18, 5 Prozent, Clobetason-Butyrat um 44,1 Prozent. Histamininduzierter Juckreiz konnte mit keinem der Mitteln beeinflusst werden. Als Schlussfolgerung meint Autorin Joanna Wallengren, dass Teebaumöl ein effektiveres antiekzematisches Mittel zu sein scheint als Zinkoxid und Clobetason-Butyrat. [Wallengren J. Tea tree oil attenuates experimental contact dermatitis. Arch Dermatol Res. 2010 Sep 24.]

Donnerstag, 9. September 2010

Prof. Hanns Hatt erhielt wichtigen Wissenschaftspreis

Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft geht in diesem Jahr an den Zellphysiologen und Riechforscher Hanns Hatt. Der Professor an der Ruhr-Universität Bochum wird damit für die langjährige, herausragende Vermittlung seiner Forschungsarbeiten zum Geruchssinn bei Mensch und Tier ausgezeichnet.
Der „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ ist mit 50 000 Euro dotiert und gilt als die wichtigste Auszeichnung für die Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen in Medien und Öffentlichkeit in Deutschland.
Die Jury hatte auch 2010 erneut die Wahl zwischen einer Vielzahl qualitativ hochstehender und professioneller Bewerbungen. Insgesamt 47 Forscherinnen und Forscher aus allen Wissenschaftsgebieten hatten sich um den Preis beworben oder waren für ihn vorgeschlagen worden. Vierzehn Kandidatinnen und Kandidaten kamen in die engste Wahl, in der sich am Ende Hanns Hatt durchsetzte.
Viele Infos, auch zum Leben und zur Arbeit des 62-jährigen Prof. Hatt, dazu Videos, befinden sich auf der Seite der DFG, auch von der Preisverleihung am 7. Juni 2010.
Wer den kurzweilig referierenden Botschafter des Riechvorganges demnächst life erleben möchte: Er wird auf dem Farfalla-Kongress (2./3. Oktober) zu hören und zu sehen sein.

Freitag, 3. September 2010

Anthemis nobilis - Blütenteppich

Ein Anthemis nobilis-Blütenteppich - Kurzurlaub für gestresste Füße:

Chamaemelum nobile - die römische Kamille - gehört zu den Asteraceaen und eignet sich sehr gut um auf einem kleinen Fleckchen Erde einen dichtbewachsenen Duftteppich entstehen zu lassen.

Das ätherische Öl enthält ca. 80% Ester und unterstützt uns nach einem gestressten Tag Entspannung zu finden.

Weitere Einsatzgebiete finden wir bei Kopfschmerzen und Migräne, Angst, Panikattacken und Depressionen, das Hydrolat bei Augenentzündungen als Auflage, uvm.

Tipp für eine entspannende Raumbeduftung: GM
- 9 gtt Citrus reticulata
- 1 gtt Anthemis nobilis

Davon 3 - 4 gtt in eine Duftlampe oder auf eine Zellette.

So einen Duftteppich findet man im Sommer bei ChrisTine Pommerer vom Kräuterzentrum Wasenhof.

Montag, 30. August 2010

Spätsommerliche Mückenplage


Juhu, das Wetter spielte letztendlich doch noch mit, um meine Grillparty vergangenen Samstag auf der Terrasse stattfinden zu lassen! Am Nachmittag genossen wir noch so ganz ärmellos die Spätsommersonne. Da waren sie auch schon, die pieksenden Quälgeister, die sich durch die Nähe meiner kleinen Goldfischteiche wohl besonders gerne hier im Garten tummeln!

Schnelles Handeln war gefragt - ein Mückenschreck musste her!

In ein Becherglas füllte ich ca. 3 Esslöffel Jojobaöl (andere fette Öle sind auch möglich!) und gab
5 Tropfen Lavendel fein, 5 Tropfen Citronella, 5 Tropfen Zeder und 2 Tropfen Nelkenöl dazu. Diese Mischung schüttete ich in ein 50 ml Braunglasfläschchen mit Sprühkopf aus der Apotheke (kostet ca. 2 Euro). Die Flasche wurde nun mit Aqua dest. aufgefüllt. An Stelle von Wasser kann auch ein Hydrolat verwendet werden. Vor dem Aufsprühen auf die Haut wird das Fläschchen kräftig geschüttelt, da kein Emulgator in der Mischung ist! Meine Gäste sprühten die von der Kleidung unbedeckten Stellen ein. Das Wasser/Öl-Gemisch bildet einen feinen, pflegenden Film auf der Haut.

Das ist ein wunderbar hautverträgliches, kostengünstiges, wohlriechendes, einfach anzuwendendes, schnell produziertes und vor allem gut wirksames Mückenschutzmittel, dass ich hiermit gerne weiterempfehlen möchte!

Sollten die lästigen Viecher dann doch einmal zugestochen haben, stoppt ein Tropfen Lavendel, Pfefferminz oder Niauli pur aufgetragen den Juckreiz und die Schwellung.






Freitag, 27. August 2010

Datenbank für Diplomarbeiten


Wer im Englischunterricht immer schön brav seine Hausaufgaben gemacht hat, darf sich über einen wahren Schatz an Diplom- und Doktorarbeiten über ätherische Öle freuen: die Datenbank der Uni Wien. Einige Arbeiten sind allerdings in deutscher Sprache verfasst. Themen wie "Die Möglichkeit der Anwendung ätherischer Öle als gesundheitsfördernde Maßnahme für Pflegepersonal im Nachtdienst." (Simon, Katja (2009) und "Einfluss von ätherischen Ölen auf physiologische Parameter und Speichelcortisol." (Bichl, Sandra (2009) und "Einfluss von ätherischen Ölen auf Befindlichkeit und Attraktivitätsbewertung beim Menschen." (Rameder, Theresa (2008) dürften unser alle Herz erfreuen. Für Englisch-Banausen könnte das Übersetzungswerkzeug auf der rechten Spalte eine winzige Hilfe sein (ziemlich computerisch-holprig). Viel Spaß beim Schmökern!

PS Wir können in einem guten Monat bereits über 600 (unterschiedliche) BesucherInnen auf diesem Blog verzeichnen, vielleicht motiviert das die anderen MitschreiberInnen, ab September auch mitzumachen...

Sonntag, 22. August 2010

Doldenblütengewächse, Apiaceae: Foeniculum vulgare var. dulce (Fenchel süß)


Fenchel süß, Foeniculum vulgare var. dulce, gehört zu den Doldenblütlern (Apiaceae). Diese mehrjährige Pflanze gehört zu den Gewürz- und Heilpflanzen, aber es gibt auch eine Subspez. bei den Gemüsepflanzen.

Der bis zu 1,5 m hoch werdende Arznei-Fenchel bevorzugt warme, nährstoffreiche, kalkreiche, trockene Böden.
Seine gelben Blüten können bis zu 15 cm große Dolden ausbilden, die im ersten Jahr von Juli bis Oktober und im zweiten Jahr schon ab Juni zu blühen beginnen.

Danach entwickeln sich grau-grüne bis bräunlich-grüne sog. Spaltfrüchte, von 4 - 10 mm Länge.

Für den Anbau sind trockene und warme Spätsommer und -Herbstmonate wichtig, um einen hohen Inhaltsstoffgehalt zu bekommen.

2 - 6 % ätherisches Öl enthalten die Früchte. Fenchon, Estragol und trans-Anethol sind die Hauptinhaltsstoffe.

Max. 4 - 5 Jahre, dann erfolgt ein Fruchtwechsel, der außerhalb der Doldenblütler liegen sollte.

Lunge (spasmolytisch/expektorativ), Niere (harntreibend/Nierensteine) und Darm (kontraktil, entblähend, ...) sind Haupteinsatzgebiete des ätherischen Öls - Foeniculum vulgare var. dulce.

Desweiteren hat man eine östrogenartige Wirkung (Anethol) festgestellt, die in der Phase der Wechseljahre und zur Milchbildung eine positive Wirkung haben.

Die antimikrobielle Wirkung ist 13 x stärker als Phenol.

Eine alte Tradition besagt: Fenchelsamen auf den Weg der frisch Verheirateten zu streuen, um ihnen Glück zu bereiten.

Es gibt 3 Subspezies:
- Gewürz- oder Arzneifenchel (Foeniculum vulgare var. dulce)
- Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum)
- Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) - enthält bis zu 70 % Anethol und 15 % Fenchon

Anethol wirkt sekretolytisch/spasmolytisch
Fenchon ist bitter, riecht kampherartig (typischer Fenchelgeruch) und wirkt wachstumshemmend auf Bakterien und Pilze

Tee: max. 7 g Droge pro Tag - entspricht ca. 3 - 5 Tassen Tee (Estragol) - beim Einkauf auf ganze Früchte achten)

Hydrolat: ph-Wert 4.0 - 4,1, Haltbarkeit von 1/2 bis zu 1 Jahr
- gute Erfahrungen gibt es bei oraler Einnahme von Fenchelhydrolat bei Meteorismus:
-- 5 ml Fenchelhydrolat in 100 ml Wasser - langsam trinken (Hydrolate ohne Alkohol)

Genaue Inhaltsstoffangaben und KI s. Literatur Eliane Zimmermann.

Mittwoch, 18. August 2010

Iris

Es ist das Buch "Iris" von Hermann Hesse. Der Einband ist aus Leinen. Es erzählt die Geschichte eines Jungen der die Natur liebt, aber ganz besonders in der Iris ein Geheimnis entdeckt. Er verliert aber seinen kindlichen Blick im Laufe seines Lebens und sucht das Geheimnis seiner Kindheit wieder.....
Als ich es Aufschlug, war ich sehr berührt von den wundervollen Bildern.


Ich wusste in diesem Moment genau, warum die Iris eine meiner Lieblingspflanzen und vor allem Lieblingsdüfte ist. Beim Duft des Irisöles kann ich manchmal nicht glauben, dass es tatsächlich aus der Wurzel gewonnen wird! Es riecht wundervoll blumig, aber doch auch etwas pudrig und irgendwie "engelsgleich". Ich finde dieser Duft verleiht uns Flügel.....

Das Irisöl ist im wahrsten Sinne des Wortes, das wertvollste ätherische Öl, welches es gibt. Der Mililiter kostet derzeit ca. 165,-- €.

Warum ist Irisöl so teuer?

Bei der Anpflanzung von Iris werden Wurzelstöcke die schon drei Jahre lang in der Erde waren und drei Höcker haben benötigt. Die Wurzeln zur Destillation werden dann erst wieder drei Jahre nach der Anpflanzung Ende Juli/Anfang August , möglichst nach ausgiebigem Regen (weil die Wurzeln dann leicht aus der Erde zu ziehen sind) geerntet.
Die Wurzeln müssen dann mit einem Spezialmesser geschält werden, dies erfordert viel Geschicklichkeit. Danach werden sie 5-6 Tage lang getrocknet. 100 kg frische Rhizome ergeben 25 - 35 kg getrocknete Wurzeln.
Der besonder Veilchenduft der getrockneten Iris entfaltet sich aber erst nach einer langen Reifezeit. Bis vor 20 Jahren hat man die Iriswurzeln ca. 10 Jahre lang in beheizten Silos reifen lassen. Inzwischen hat man neue biotechnologische Mittel entwickelt, welche die Reifezeit erheblich verringern.

Danach erst wird das Irisöl in einem sehr aufwendigen Destillationsrozess gewonnen.

Das ist Irisöl ist geprägt von ca. 75 % Sesquiterpenketonen. Diese zählen zu den gutverträglichen Ketonen und wirken äußerst harmonisierend, hautpflegend und sehr schleimlösend.
Demnach könnte man Irisöl sogar bei Erkältungskrankheiten und Atemwegsbeschwerden einsetzen, dies verbietet uns aber der Preis, denn es gibt für diese Indikation genügend preisgünstige Alternativen.

Das Irisöl ist auf der seelischen Ebene ein besonders wertvoller Helfer, immer dort wo uns Worte fehlen, eine besondere Atmosphäre herrscht (Geburt, Tod, Trauer usw.), wir zu unseren Wurzeln finden möchten oder einen Schutz vor Einflüssen, welche von Aussen kommen, brauchen.

Ich benutze immer eine 1 % Verdünnung des Öles in Alkohol (z.B. von Primavera), da der Duft der Iris sich sowieso in der feinen Verdünnung erst richtig entfaltet.

Gesichtsöl "Engelshaut"
für die Haut ab 30 ;-)

30 ml Hagebuttenkernöl
10 ml Traubenkernöl
10 ml Arganöl
4 Tropfen Irisöl 1 %
1 Tropfen Rose türk.
2 Tropfen Benzoe Siam

"Loslassen" (Sterbegleitung, Trauerbewältigung)
10 ml Jojobaöl
4 Tropfen Iris 1 %
1 Tropfen Rose türkisch
2 Tropfen Melisse
1 Tropfen Zeder
1 Tropfen Schafgarbe

Naturparfum "Schutzengelchen"
10 ml Jojobaöl
4 Tropfen Iris 1 %
2 Tropfen Rose türkisch
2 Tropfen Benzoe Siam
3 Tropfen Bergamotte
1 Tropfen Vetiver

Montag, 16. August 2010

Meerfenchel, "dicker" Verwandter des Fenchel

Ich habe dieser Tage einen  etwas "beleibten" verwandten des Fenchel kennen gelernt und möchte meine Fotos mit euch teilen, auch wenn es sich nicht um eine Duftpflanze handelt (oder? ich habe versäumt, dran zu riechen, da meine Wandergruppe sich bereits entfernt hatte)


Crithmum maritimum, der Meerfenchel wächst am Meer in Felspalten, wo sich kaum Erde befindet.


Er hat sukkulente (fleischige) Blätter.

Und blüht den Sommer über mit den typischen Doldenblütler-Schirmchen, da er zur Familie der Apiaceae gehört.

Donnerstag, 12. August 2010

Ein Salbencocktail auf der Haut und seine Folgen



Welche Folgen die unterschiedlichsten Salben auf der Haut auslösen können, soll folgende Geschichte erzählen.

Alles begann damit, dass das Handgelenk schmerzte. Wahrscheinlich waren die vielen Stunden am Computer in den letzten Wochen die Ursache für dieses Ziehen und Schmerzen. Es folgte der Besuch beim Arzt, denn an Weiterarbeiten war nicht zu denken.

Wie vermutet war es eine Überbeanspruchung. Es wurde verordnet die Hand zu schonen und lokal 1 x täglich mit NSA (nichtsteroidales Antiphlogistikum) Salbe zu behandeln, das war an einem Montag.

Am Dienstag Wechsel des Salbenverbandes mit NSA.

Mittwochs Rötung an der Stelle der Salbe festgestellt –sofortiges Abwaschen der Salbe mit klarem Wasser.

Ohne Absprache mit dem Arzt folgte eine Eigentherapie mit 0,25% Kortison Emulsion Salbenverband.

Donnerstag starke Rötung. Wieder Säuberung mit Wasser, diesmal Salbenverband mit 0,5% Kortison Salbe.

Freitagmorgen: massive Rötung, stärkster Juckreiz – Auftragen von kühlendem und juckreizstillendem Gel.

Freitagmittag: Bildung von Wasser gefüllten Bläschen über dem gesamten Ausschlag.

Freitagabend: Auftragen von Wund -und Brand-Gel.

Bis Sonntag 2x täglich durchgeführt.

Sonntag:

Beginn einer täglichen Hautpflege mit einer Mischung aus

Olivenöl/Johanniskraut/Sanddornfruchtfleischöl

Lavandula angustifolia

Cistus ladanifer

Melaleuca alternifolia

Rosa damascena


Erholung der Haut innerhalb von 10 Tagen.



Danke meiner Freundin Anja , die tapfer durchgehalten hat .

Mittwoch, 11. August 2010

Frankreich 3


An diesen 3 Fotografien sieht man die technische Entwicklung der fahrbaren Destille - bis hin zur sog. Kontainer-Destillation.

Hospizarbeit

Morgen früh werde ich  wieder meiner Herzensangelegenheit, nämlich der ehrenamtlichen Hospizbegleitung nachkommen. Ich werde ins Hospiz Emmaus nach St. Wendel fahren.

Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit dem Thema Sterben, da in einem Altenheim und auch in einem Hospiz das Sterben zum Leben gehört, war es mir sehr wichtig ein Öl zu mischen, welches dem Sterbenden und dessen Angehörigen, die Stärke zum Loslassen und Abschiednehmen geben sollte.

„Du bist du und ich möchte alles tun, damit Du Du sein kannst.“

Cicely Saunders

„Abschied“
Mimose Absolue
Benzoe Siam
Zeder


Mimose Absolue (Acacia dealbata)
Ausgleichend, veranlasst zum Loslassen

Benzoe Siam (Styrax tonkinensis)
Einhüllend und tröstend

Zeder (Cedrus atlantica)
Stabilisierend in Krisensituationen


Aus diesen drei Ölen mische ich entweder ein Körperöl oder ich gebe es in die Duftlampe. Für das Körperöl gebe ich auf 50 ml Basisöl 4 Tropfen Mimosen Absolue, 2 Tropfen Benzoe Siam und 2 Tropfen Zeder.
Die Mischungen für die Duftlampe ist: Mimosen Absolue (3 Tr.), Benzoe Siam (1 Tr.), Zeder (1 Tr.).

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zwischen dem Sterbenden und den Angehörigen oder der Altenpflegerin eine sehr harmonische, ausgleichende und ruhige Atmosphäre entstand.
Wir werden auch oft von Angehörigen angesprochen, die sich für den schönen Abschied von ihren Lieben bedanken.


Seit einiger Zeit mag ich besonders diese Rezeptur
„Los-lassen“
Diese Mischunge enthält u.a. 
Bergamotte (citrus bergamia)
Rosenholz (Aniva rosaeodora)
Zeder (Cedrus atlantica)
Lavendel fein (Lavandula angustifolia)


Eine weitere Mischung ist entstanden aus dem Bedürfnis heraus gerade in den letzten Lebensstunden eine besondere Atmosphäre für den Sterbenden, die Angehörigen und das Pflegepersonal zu schaffen. Diese Mischung ist eine wunderbare Kombination geworden und kommt dem „Himmel sehr nah“.
Ich habe ihr den Namen „Engelsgleich“ gegeben:
Oud (Aquilaria agallocha)
Iris 1% (Iris florent var. florent)
Sandelholz (Santalum album)
Rose türk. (Rosa damascena)
Mandarine rot (Citrus reticulata)


                                                                              Iris

Auch da wo man denkt es gibt nichts mehr zu tun, kann man noch sehr viel geben, ich erlebe es immer wieder das es eine besondere Atmosphäre ist, an dem Ort zu sein, wo das Leben zu Ende geht. Ich bin froh und dankbar dafür, dass die Gäste im Hospiz mir die Gelegenheit geben, an Ihrer Seite sein zu dürfen und ich ein Stück von mir geben kann.

Montag, 9. August 2010

Endlich ein tolles Netzwerk

Hallo Zusammen,
ich finde es super, dass wir endlich so ein Netzwerk haben. Ich freue mich ganz fest.
Hat jemand schon Erfahrung mit MRSA im Krankenhaus? Ich habe viele Studien gelesen und bin auf der Suche nach einem Krankenhaus was schon Erfahrung damit hat.
Danke
Doris Ilg
Aromainstitut am See

Samstag, 7. August 2010

Rosengewächse - Rosaceae

Mädesüß

Das Mädesüß ist eine der Heilpflanzen, die ich oft in Gebrauch habe. Sie enthält, wie auch die Silberweide, Salicylsäureverbindungen. Der botanische Name ist Filipendula ulmaria. Damals nannte man diese Pflanze auch "Spierstaude" oder Spirea. Daraus ist dann das Wort "Aspirin" entstanden.

An der Anordnung der Blätter kann man erkennen, dass es sich um ein Rosengewächs handelt. Zerreibt man die Blätter, entfaltet sich ein besonderer, oft als "medizinisch" beschriebener Duft. Die Blüten duften sehr stark, honigartig.



Da ich vor wenigen Wochen in Irland wandelte und das Mädesüß als Keltenpflanze gilt, habe ich sie dort besonders in Augenschein genommen und sie verstreut auf Wiesen angetroffen, aber auch in der Nähe von Steinkreisen. Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen damals Mädesüß verwendet haben, um Gicht und Knochenschmerzen zu vertreiben.

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Flavon-, Phenolglycoside, Gerbstoffe, etwas Schleim, Salicylsäureverbindungen.
Wirkung: schmerzstillend, fiebersenkend, harn- und schweißtreibend
Anwendung: bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, Erkältungskrankheiten



Bei Kopfschmerzen und/oder einer Erkältung mische ich Mädesüß, Holunderblüten und Lindenblüten zu gleichen Teilen und bereite einen Tee daraus zu.
Dosierung: 2 Teelöffel mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, -Deckel drauf- und 7 Min. ziehen lassen. mehrere Tassen möglichst heiß trinken.
Vor kurzem erzählte mir eine Kräuterfreundin, dass sie Mädesüßblüten verräuchert und sie Linderung bei Kopfschmerzen erfahren hat.

Mädesüß hat nichts mit einem süßen Mädel zu tun. Früher stand die Mädesüßblüte auf
der Zutatenliste zur Metherstellung.

Wiesenkönigin ist ein weiterer Volksname dieser Heilpflanze, der mir sehr gut gefällt. Sieht man sich die Blüte einmal genauer an, sieht´s aus wie eine Krone und die Pflanze darunter steht aufrecht - wie man sich eine Königin eben vorstellt.

Nebenwirkungen: Keine bekannt. Bei Salicylsäureempfindlichkeit ist Vorsicht geboten.

Ätherisches Öl: Die Pflanze wird zusammen mit Rosmarin destilliert. Es duftet stark nach 1,8 Cineol -wohl vom Rosmarin- aber auch nach Methylsalicylat, welches auch im äth. Öl des Wintergrün enthalten ist.

Donnerstag, 5. August 2010

Doldenblütengewächse, Apiaceae



An den Wegesrändern erblicken wir derzeit vielerorts zwei wild wachsende Vertreterinnen der "Sellerie-Familie" (Apiaceae), wie die Doldenblütler neuerdings heißen.


Aus der Angelika-Pflanze werden zwei unterschiedliche ätherische Öle gewonnen: das Samenöl und das Wurzelöl. Beide wirken stark immunmodulatorisch ("stärken" das angeschlagene Immunsystem), das Samenöl wirkt besonders schmerzlindernd und das Wurzelöl besonders erdend.


Aus den Samen der wilden Karotte wird ein stark hautregenerierendes ätherisches Öl gewonnen.


Es kann durch das kaum noch erhältliche Mazerat (in fettem Öl eingelegte Karottenwurzeln) verstärkt werden. Die Pflanze erkennt man gut an den sich nach der Bestäubung einrollenden Blütenköpfchen erkennen.

Montag, 2. August 2010

Frankreich 2

Salvia sclarea L. - Muscatel sage / Clary sage oder auch Muskatellersalbei - geerntet bei 35 °C.

Gildemeister und Hoffmann schreiben in ihrem Buch "The Volatile Oils" aus dem Jahre 1900, dass dieses Öl entweder von der angetrockneten Pflanze oder noch besser von der frischen Pflanze destilliert wird.

Es hat eine Lavendelkomponente und nachdem die mehr flüchtigen Bestandteile verflogen sind - erinnert es uns an eine Ambranote.

Ein Tipp für die Menopause - mit sog. Hitzeattacken: das Bio-Hydrolat von Salvia sclarea/Mentha piperita/Rosa damascena (8/1/1) in eine entsprechende Glas-Sprühflasche geben und bei geschlossenen Augen ins Gesicht, Nacken- und Schulterbereich mit Unterarmen besprühen - eine wohltuende Erfrischung.

Ein fleißiger Besucher in der Muskatellersalbei-Blüte

Sonntag, 1. August 2010

KLINIK-NEWS Wundpflegeöl bei oberflächlichen Hautabschürfungen



Guter Rat ist gefragt, wenn die sonntägliche Radltour bei Sommer-Sonne im Straßengraben endet...
Viele Bruchpiloten haben Glück und die Knochen bleiben nach dem Sturz heil, doch häufig stellen sie sich mit großflächigen Hautabschürfungen in der Notaufnahme vor. Früher bepinselten wir die blutigen Stellen mit tiefrotem Mercurochrom, das jedoch aufgrund seines hohen Quecksilbergehaltes 2003 vom Markt verschwunden ist.
Was nun? Desinfektion mit alkoholischen Lösungen lassen Patienten "an die Decke gehen". Wund- und Heilsalben verkleben häufig im Verlauf die geschürfte Haut; schmierige Beläge entstehen und verzögern die Heilung unnötig.
Sehr gute Erfolge haben wir seit einiger Zeit mit folgender Anwendung:
Schürfwunden werden mit Polyhexanidlösung (Antiseptikum) gereinigt. Anschließend tragen wir mit Hilfe steriler Tupfer auf die betroffenen Stellen Wundpflegeöl auf. Dieses wird in unserer Klinikapotheke aus einem hochwertigen, kalt gepressten Trägeröl mit naturreinen ätherischen Ölen hergestellt. In 50 ml Olivenöl kommen 4 Tr. Lavendel fein und je 2 Tr. Rosengeranie, Niauli, Palmarosa und Manuka. Das milde, gut verträgliche Öl wirkt desinfizierend, durchblutungsfördernd, wundheilend, hautregenerierend, narbenglättend und schmerzlindernd. Darüber hinaus schmeichelt es der Seele, um den Schrecken nach dem Sturz besser zu verwinden. Patienten können das Öl zur weiteren Behandlung in gut sortierten Apotheken mischen lassen.
Conny Mögel, Interdisziplinäre Notaufnahme Klinikum München Neuperlach

Samstag, 31. Juli 2010

Gaultheria procumbens/fragrantissima - Wintergrün

Auf einem der Ausflüge mit der PAN-Gründergruppe haben wir eine Art des Wintergrüns kennen gelernt. Die heckenartig wachsende (wuchernde) Gaultheria shallon trägt inzwischen ihre leckeren dunkelblauen Beeren, der hellfleischigen Kultur-Heidelbeere übrigens zum Verwechseln ähnlich. Das Blattwerk kennen sicherlich viele von euch als schmückende Beigabe von Blumensträußen.


Die viel kleineren Blättchen des Bodendeckers "Niederkriechende Scheinbeere" (Gaultheria procumbens und G. fragrantissima), vielen Garteninhabern als herbstlich geschmückte rote Beeren tragende Pflanze vertraut, sind der Lieferant für das vielleicht "medizinischste" ätherische Öl, das manche Ölefirmen im Sortiment haben. Es besteht aus bis zu 98 Prozent aus dem schmerzstillenden aromatischen Ester Methylsalicylat, das auf der Haut in eine aspirinartige Substanz umgewandelt wird.


Einprozentig in einem guten fetten Öl ist dieser Duft eine Wohltat bei schmerzenden/entzündeten Muskeln und Gelenken. Dieses Pflänzchen wird zunehmend im Herbst in Gartencentern und Blumenläden als Grabschmuck und Herbstbeete-Verschönerungspflanze angeboten. Es kann sich im Laufe der Jahre in einen schönen Blatt-Teppich verwandeln.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Leinsamen senken Cholesterinspiegel


In einer kleinen dreimonatigen Studie an 90 Patienten an der Fakultät für Ernährungsstudien der Iowa State University (USA) konnte gezeigt werden, dass der Konsum von mindestens täglich 150 mg Leinsamen (circa drei Esslöffel) einen erhöhten Cholesterinspiegel senken konnte. Interessanterweise wirkte der östrogenartige Stoff Lignan nur bei Männern in diese Richtung.
Tipp: Das "Gewürz" namens Gomasio (mit Meersalz gemörserter Sesam) kaufen, mit geschrotetem goldenen Leinsamen 1:1 mischen und etwas davon auf viele Gerichte sprenkeln. Eventuell mit 1 Tropfen Limettenöl würzen/anreichern (gut durchmischen).

Mittwoch, 28. Juli 2010

Frankreich 1

Im Juli 2010 hatte ich die Freude die Lavendelblüte in Frankreich erleben zu können. Es war interessant, die optischen Unterschiede zwischen LAVENDEL FEIN / BERGLAVENDEL und LAVANDIN zu sehen.

Bild links: Lavandin-Ernte in der Hoch-Provence

Bild unten: Lavendel-fein-Feld












Bild unten: Berglavendel




























Cryptomeria japonica D.Don - Japanische Sicheltanne

Ein ganz seltenes ätherisches Öl wird aus dem aromatischen Holz oder den Nadeln der Japanischen Sicheltanne gewonnen. "Sichel" weil die ständig herabfallen Zweige wie urtümliche Sicheln geformt sind und auch weil die Nadeln dieses japanischen Riesen-Baumes sichelförmig gebogen sind.


Ich habe einige Studien zur Wirkweise der beiden ätherischen Öle gefunden:
  • An Mäusen mit Prostatakrebsstellte sich heraus, dass ein neu gefundenes Abietan-Diterpen mit dem wissenschaftlichen Namen 6-Hydroxy-5,6-dehydrosugiol (HDHS) ein deutlicher Androgen-Rezeptor-Antagonist ist. Bei einmal täglich 0.5 and 2.5 mg/kg (der Mäuse), 24 lang eingesetzt unterdrückte das ätherische Öl das Tumorwachstum um 22% bzw. 39%, zudem wurde die Apoptose (programmierter Zelltod) der kranken Zellen beschleunigt. Lin FM, Tsai CH, Yang YC, Tu WC, Chen LR, Liang YS, Wang SY, Shyur LF, Chien SC, Cha TL, Hsiao PW. A novel diterpene suppresses CWR22Rv1 tumor growth in vivo through antiproliferation and proapoptosis. Cancer Res. 2008 Aug 15;68(16):6634-42.   
  •  
  • Verschiedene Pflanzenteile der Cryptomeria wurden im Labor auf ihre insektifuge (insektenvertreibende) Wirkung auf Stechmücken (Aedes aegypti und Aedes albopictus) untersucht, der Extrakt der Nadeln war am wirksamsten, daraus wiederum der Hauptinhaltsstoff Terpineol-4 (auch reichtlich in Teebaumöl vorkommend). Gu HJ, Cheng SS, Lin CY, Huang CG, Chen WJ, Chang ST. Repellency of essential oils of Cryptomeria japonica (Pinaceae) against adults of the mosquitoes Aedes aegypti and Aedes albopictus (Diptera:Culicidae).
    J Agric Food Chem. 2009 Dec 9;57(23):11127-33.

     
  • Das ätherische Öl aus den Nadeln der Cryptomeria zeigte eine gute Wirkung gegen antibiotika-resistente Bakterien wie Propionibacterium acnes and Staphylococcus epidermidis, welche bei Akne vorkommen. Yoon WJ, Kim SS, Oh TH, Lee NH, Hyun CG. Cryptomeria japonica essential oil inhibits the growth of drug-resistant skin pathogens and LPS-induced nitric oxide and pro-inflammatory cytokine production. Pol J Microbiol. 2009;58(1):61-8.

Erhältlich ist dieses besondere ätherische Öl beispielsweise bei Maienfelser. Wer Ruth von Braunschweig in der größten Sicheltanne Irlands sitzen sehen möchte, schaue hier.

Dienstag, 27. Juli 2010

Lateinische Bezeichnungen der Ätherisch-Öl-Pflanzen

Carl von Linné haben wir es zu verdanken, dass wir heute Pflanzen und Tiere in der sog. binominalen Schreibweise benennen. Diese wurde für Pflanzen zum ersten Mal 1753 in seinem Werk "Species plantarum" veröffentlicht; für Tiere in Systema Naturae (1758).

Das bedeutet seitdem, dass wir Pflanze und Tiere mit 2 Namen benennen, wie z.B. Citrus limon (Zitrone).
Der erste Name Citrus benennt uns die Gattung --> Zitrusfrüchte und der zweite Name verweist auf die Art der Pflanze --> Zitrone. Aktuellerweise (oder auch verwirrenderweise) werden jetzt auch die Autorenkürzel der zuletzt klassifizierenden Pflanzenautoren hintangehängt. wie z.B. Citrus limon (L.) Burm. f.
Citrus = Zitrusfrüchte
limon = Zitrone
(L.) = Abkürzung für Linné
Burm. f. = Nicolaas Laurens Burman

Im normalen "Alltag" reicht uns aber die Bezeichnung Citrus limon.

Und da wir gerade in unserem Kurs die Rautengewächse (Rutaceae) durchgenommen haben, schreibe ich Euch diese hier in der aktuellen Version der gängigsten Sorten, sortiert nach der Deutschen Bezeichnung, auf. Nachzulesen im "Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen (18. Auflage):

Bergamotte - Citrus bergamia Risso et Poit.                                      
Bitterorange - Citrus aurantium L.
Grapefruit - Citrus paradisi Macfad.
Saure Limette - Citrus aurantiifolia (Christm. et Panz.)
Mandarine - Citrus reticulata Blanco
Orange - Citrus sinensis (L.) Osbeck
Pampelmuse - Citrus maxima (Burm.) Merr.
Zedrat-Zitrone - Citrus medica L.
Zitrone - Citrus limon (L.) Burm f.

ebenfalls zu den Rautengewächsen gehören:

Balsamstrauch - Amyris balsamifera L. und natürlich der Namensgeber
Wein-Raute - Ruta graveolens L.

PS: Nachtrag aufgrund e-mailNachfrage: Zitrusplakat erhältlich bei mir unter: waltraud.reischer(at)aon.at für Euro 15,--

Montag, 26. Juli 2010

AromaRap CD


Der AromaRap ist wieder da und versandfertig, er hat ein neues Layout bekommen. Die AromaChemie leicht erklärt und durch die rhythmische Musik geht der Text einem gleich ins Blut. Schon nach kurzer Zeit hat man die "Highlights" intus.

lyrics by Eliane Zimmermann
music by Rob Schneider
mix by Michael Reis
lead vocal - Claudia Brison
background vocal - Anja Schneider

Erhätlich bei AiDA Austria waltraud.reischer (at) aon.at , Kosten Euro 12 inkl. Porto.

Hier ein kleiner Textauszug:

Die Duftchemie in der Aromatherapie
ist kinderleicht
und die vergisst man nie.


Die MONOTERPENE das sind ganz schöne
Zehne
sie halten die Luft rein und lindern uns’re Pein.
Jedoch beachte, das sage ich ganz laut,
sie altern schnell und beißen dann die Haut.


Die SESQUITERPENE, die sind ganz raffiniert,
ihre
fünfzehn Teile geben Erdung garantiert.
Sie lindern die Entzündung und auch noch Allergien,
sie helfen uns ganz lange
und woll’n sich kaum verzieh’n.


Ein guter Typ, das ist MONOTERPENOL,
er desinfiziert und wir fühlen uns wohl.
Wir fühlen uns gar high,
das merkt doch jedes Kind,
er heilt uns stets sehr gründlich
und das auch noch geschwind.


Es folgen Strophen zu Sesquiterpenolen, Aldehyden, Ketonen, Estern, Phenolen und zu einzelnen Phenylderivaten.



Sonntag, 25. Juli 2010

Teebaum - Melaleuca alternifolia (Maid. et Bet.) Cheel

Neben den ätherischen Ölen von Lavendel, Pfefferminze, Kamille und Manuka gehört Teebaumöl zu den am besten untersuchten Ölen, nicht zuletzt deshalb, weil die australische Regierung Untersuchungen zu diesem wichtigen Exportschlager lange Jahre  unterstützte. Eine recht neue siebenseitige französische Studie fasst zusammen, dass Melaleuca alternifolia entzündungshemmend wirkt, indem es die Ausbreitung von Entzündungsmediatoren (eine Art entzündungsfördernde Gewebehormone) unterbindet. Das Öl wirkt auch antioxidativ und somit gewebeschützend.
Hier die Original-Zusammenfassung, sie liest sich nicht einfach, kann jedoch den Pflegenden helfen, zweifelnde Chefs zu überzeugen; den entscheidenden Satz am Ende habe ich fett markiert (wer kein englisch kann, sollte rechts das Google-Übersetzungs-Werkzeug bemühen).
  • The fungicidal and bactericidal actions of the essential oil (EO) of Melaleuca alternifolia seem well established, but their anti-inflammatory and antioxidative effects remain unclear. This study investigated in vitro the possible role of whole Melaleuca alternifolia EO as a modulator of the inflammatory/non-specific immune response by exploring the chemotaxis and kinetic radical oxygen species (ROS) production of leukocytes and cytokine secretion in peripheral blood mononuclear cells (PBMCs) in humans.
    The influence of Melaleuca alternifolia EO on the chemotaxis under agarose of isolated neutrophils (PMNs)was evaluated. The kinetics of ROS production by stimulated total circulating leukocytes was followed over2 h by recording the fluorescence intensity of oxidized dihydrorhodamine 123. The effects of this EO on pro-(interleukin IL-2) and anti-(IL-4 and IL10) inflammatory cytokine secretions were determined by ELISA following incubation of PBMCs with the EO for 24 h.
    Melaleuca alternifolia EO inhibited PBMC proliferation, as revealed by a reduction in IL-2 secretion by stimulated lymphocytes. This EO at 0.1% directly increased the secretion of the anti-inflammatory cytokine IL-4 compared with IL-4 secretion without EO (18.5 ± 10.0 vs 3.3 ± 1, p Melaleuca alternifolia EO may not only act as an anti-inflammatory mediator through its antioxidant activity but may also efficiently protect the organism by reducing the proliferation of inflammatory cells without affecting their capacity to secrete anti-inflammatory cytokines.
[F. Caldefie-Chézet, C. Fusillier, T. Jarde, H. Laroye1, M. Damez, M-P. Vasson and J. Guillot. Potential Anti-inflammatory Effects of Melaleuca alternifolia Essential Oil on Human Peripheral Blood Leukocytes. Phytotherapy Research 20, 364–370 (2006]