Pan (πᾶν) bedeutet im Griechischen „alles“, „ganz“, „gesamt“, „völlig“. Wir möchten unseren LeserInnen möglichst vielseitige und internationale Informationen über das Gebiet, das uns viele Jahre begleitet und fasziniert, vermitteln: Pflanzen als pflegende, heilende und wohltuende Begleiter des Menschen. Kompetent, seriös und nicht-kommerziell.
Sonntag, 22. August 2010
Doldenblütengewächse, Apiaceae: Foeniculum vulgare var. dulce (Fenchel süß)
Fenchel süß, Foeniculum vulgare var. dulce, gehört zu den Doldenblütlern (Apiaceae). Diese mehrjährige Pflanze gehört zu den Gewürz- und Heilpflanzen, aber es gibt auch eine Subspez. bei den Gemüsepflanzen.
Der bis zu 1,5 m hoch werdende Arznei-Fenchel bevorzugt warme, nährstoffreiche, kalkreiche, trockene Böden.
Seine gelben Blüten können bis zu 15 cm große Dolden ausbilden, die im ersten Jahr von Juli bis Oktober und im zweiten Jahr schon ab Juni zu blühen beginnen.
Danach entwickeln sich grau-grüne bis bräunlich-grüne sog. Spaltfrüchte, von 4 - 10 mm Länge.
Für den Anbau sind trockene und warme Spätsommer und -Herbstmonate wichtig, um einen hohen Inhaltsstoffgehalt zu bekommen.
2 - 6 % ätherisches Öl enthalten die Früchte. Fenchon, Estragol und trans-Anethol sind die Hauptinhaltsstoffe.
Max. 4 - 5 Jahre, dann erfolgt ein Fruchtwechsel, der außerhalb der Doldenblütler liegen sollte.
Lunge (spasmolytisch/expektorativ), Niere (harntreibend/Nierensteine) und Darm (kontraktil, entblähend, ...) sind Haupteinsatzgebiete des ätherischen Öls - Foeniculum vulgare var. dulce.
Desweiteren hat man eine östrogenartige Wirkung (Anethol) festgestellt, die in der Phase der Wechseljahre und zur Milchbildung eine positive Wirkung haben.
Die antimikrobielle Wirkung ist 13 x stärker als Phenol.
Eine alte Tradition besagt: Fenchelsamen auf den Weg der frisch Verheirateten zu streuen, um ihnen Glück zu bereiten.
Es gibt 3 Subspezies:
- Gewürz- oder Arzneifenchel (Foeniculum vulgare var. dulce)
- Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum)
- Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) - enthält bis zu 70 % Anethol und 15 % Fenchon
Anethol wirkt sekretolytisch/spasmolytisch
Fenchon ist bitter, riecht kampherartig (typischer Fenchelgeruch) und wirkt wachstumshemmend auf Bakterien und Pilze
Tee: max. 7 g Droge pro Tag - entspricht ca. 3 - 5 Tassen Tee (Estragol) - beim Einkauf auf ganze Früchte achten)
Hydrolat: ph-Wert 4.0 - 4,1, Haltbarkeit von 1/2 bis zu 1 Jahr
- gute Erfahrungen gibt es bei oraler Einnahme von Fenchelhydrolat bei Meteorismus:
-- 5 ml Fenchelhydrolat in 100 ml Wasser - langsam trinken (Hydrolate ohne Alkohol)
Genaue Inhaltsstoffangaben und KI s. Literatur Eliane Zimmermann.
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Ätherisches Öl von Fenchel süß
AntwortenLöschenWährend eines Tagesseminares über die "Betreuung von Menschen mit Demenz" habe ich die Teilnehmer Ölmischungen herstellen lassen, die entweder für Handmassagen oder Körpereinreibungen verwendet werden könnten. Zum Favoriten wurde die Kombination aus Fenchel süß, Zitronenmyrte und Zeder erklärt :), obwohl zunächst bei dem Gedanken an Fenchelgeruch nicht gerade Begeisterung aufkam. Die Kombination macht das Öl zu einem entspannenden,ausgleichenden, antidepressiv wirkenden und angstlösenden Öl, das inzwischen auch auf einer geriatrischen Station ausprobiert und von Betroffenen sowie Anwendern sehr gut angenommen wurde!